Beute von einem Abendansitz

Max hatte mich am Anfang gar nicht angenommen. Es hat ca. ein dreiviertel Jahr gebraucht. In dieser Zeit gabt er mir oft zu verstehen, dass er macht was er möchte. Gewarnt hat er aber vorher immer.  

Sein Vorbesitzer hatte mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, ihn nicht von der Leine zu lassen, er würde dann auf und davon sein.  

Bei einem Waldspaziergang  mit der Meute, habe ich wie immer alle frei gemacht, außer Max, er sollte mal wieder nur zusehen. Alle anderen gehorchten ja auf Pfiff bzw. Rufen. Mein Gewissen sagte mir, dass es nicht richtig wäre, Max nie seinen Lauftrieb ausleben  zu lassen. Mir gingen die Gedanken durch den Kopf, ich wollte ihm doch vertrauen, ich sagte mir, er wird wiederkommen.  

  

   

Das war die Lieblingsfrau in seinem Harem.

Lange Rede-kurzer Sinn.... Leine und Halsung runter. Zuerst blieb er auf dem Weg. Dann sah er kurz zu mir, als wolle er sich verabschieden und verschwand links im Waldhang. Ich stand auf dem Weg und sah in den Hang, aber nichts. nach einiger Zeit fing ich an ihn zu rufen. Immer wieder, es rührte sich nichts. Nach einiger Zeit habe ich dann die anderen Border angeleint, damit nicht noch einer auf dumme Gedanken kam. Ich fing an mir Vorwürfe zu machen: Du hättest ihn doch nicht freilassen sollen. Ich war doch gewarnt worden.

Ich glaubte schon, ihn nicht mehr wieder zu sehen. Es war bereits eindreiviertel Stunden  vergangen.  RATLOS.  

Ich brachte die Meute zum Auto. Welches ich am Waldrand geparkt hatte. Wollte mich jetzt ohne Hunde auf die Suche machen. Zwei Stunden waren nun vergangen, fürchterliche Bilder schossen mir durch den Kopf, hoffentlich ist nichts passiert. Zuerst musste ich noch mal zu der Stelle, wo ich ihn abgeleint hatte. Ich sah den Waldhang hinauf und traute meinen Augen nicht, da kam er, wie das Selbstverständlichste der Welt zu mir und freute sich riesig mich zu sehen. Die Zunge hing ihm fast bis auf den Boden, er schmiss sich in die nächste Wasserpfütze, kühlte sich etwas ab. Ich habe ihn gelobt und war sehr froh, dass er wieder da war. Er ging ohne Leine neben mir bis zum Auto. Jetzt durfte er immer mit den anderen frei laufen.  

Mir fielen mehrere Felsbrocken vom Herzen, auf dem Weg nach Hause. Jetzt konnte ich ihn mit zum Stöbern nehmen. Er war ein ganz hervorragender Jagdhund für Fuchs und Sauen (Wildschweine). Jetzt war der Knoten geplatzt bei ihm, er hatte mich akzeptiert,  suchte ständig meine Nähe und wich mir kaum noch von der Seite, konnte so ziemlich alles mit ihm machen. Er wollte immer bei mir sein.  

Wir haben eine ganz tolle Zeit zusammen gehabt, sei es bei der Jagd, auf Ausstellungen, einfach spielen mit der Meute, Welpen und nur rumblödeln. Er war ein toller Kumpel.  

Viele Jahre haben wir zusammen verbracht, eine wunderschöne Zeit, aber zu kurz   ...... ich musste loslassen, viel zu früh, ich hätte ihm noch so viele Jahre gegönnt. Ich glaube er hatte es nicht immer gut getroffen, wo er vorher lebte.

Ich musste die Entscheidung treffen, ich kam mir so hilflos vor,  immer wieder musste ich mir sagen: Du hattest eine wunderbare Zeit mit ihm, er wird in Gedanken bei uns sein,  immer.  Manchmal kommt es mir vor als sei er hier oder nur mal gerade draußen Kontrolle machen und Bäume markieren.  

Aber ich vermisse ihn soooo.....  

Gaby für MAX  

Die brauchen nicht so aufzupassen. Er kommt nicht mehr.